Arbeitskunde

Was ist Arbeit?

Das Wort Arbeit ist gemeingermanischen Ursprungs (*arbējiðiz, got. arbaiþs);

Im Alt- und Mittelhochdeutschen überwiegt die Wortbedeutung „Mühsal“, „Strapaze“, „Not“; redensartlich noch heute Mühe und Arbeit

Das italienische lavoro und englische labour (amerikanisch labor) gehen auf das lateinische labor zurück, das ebenfalls primär „Mühe“ bedeutet. Weiterlesen

Beratung

Beratung gibt keine Ratschläge …

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Aber was ist Beratung dann?

„Beratung ist Beziehung und Beziehung ist Interaktion.“
(Wolfgang Weigand)

„Wirksame Beratung besteht aus einer eindeutig strukturierten, gewährenden Beziehung, die es dem Ratsuchenden ermöglicht, zu einem Verständnis seiner selbst in einem Ausmaß zu gelangen, das ihn befähigt, aufgrund dieser neuen Orientierung positive Schritte zu unternehmen“
(Carl Rogers) Weiterlesen

Vorgehensweise bei der Kollegialen Fallberatung

Phase Vorgehensweise
1 Rollenverteilung und Beginn: Verständigung, wer ist Moderator/in, wer ist Ratsuchende/r und wer geht in das Beratungsteam.
2 Fall-Darstellung: Der/die Ratsuchende bringt den Fall ein, berichtet, skizziert oder präsentiert mit Medien.

Die Berater/innen hören zu und machen sich Notizen. Sie fragen noch nicht nach.
3 Befragung: Das Interview des Ratsuchenden durch das Beratungsteam umfasst nur Informations- und Verständnisfragen. Hier wird eine ausführlichere Präsentation des Falls durch den Ratsuchenden möglich.

Interpretationen, Hypothesen und „Rezepte“ werden unterbunden.

4 Hypothesen: Das Beratungsteam bespricht die Hypothesen zum Fall, äußert Vermutungen. Die Assoziationen umfassen Querverbindungen, Anhaltspunkte, Indizien, Bilder, aber auch eigene Erinnerungen und Gefühle. Sie sind zugelassen!

Der/die Ratsuchende hört zu und macht sich Notizen.

5 Stellungnahme: Der Ratsuchende äußert sich zu den Hypothesen. Assoziationen, Bilder und Phantasien können geäußert werden, die auch einen emotionalen, nicht nur kognitiven, Zugang zum Fallproblem ermöglichen. […] Hier können auch andere Ausdrucksformen gewählt werden, wie z. B. das Stellen in der Gruppe in Form einer Statue oder Skulptur.

Die Berater/innen hören zu und korrigieren ggf. die Aufnahme ihrer Hypothesen.

6 Lösungsvorschläge: Das Beratungsteam sagt dem/der Ratsuchenden, was sie an seiner/ihrer Stelle nun täten. Sie fassen das Zusammenspiel von Beziehungen, Situationen und fachlichen Faktoren in Beurteilungs- und Lösungs-Statements zusammen. Diese können auch schriftlich auf Kärtchen geschrieben werden, so daß sie in einer Nachbereitung des Beratungsgespräches dem/der Ratsuchenden präsent sind.

Der/die Ratsuchende hört in dieser Phase intensiv zu und macht sich Notizen.

7 Entscheidung: Der/die Ratsuchende teilt mit, welche Hypothesen und Lösungsvorschläge er/sie aufgreifen wird und welche verworfen werden. Er/sie beurteilt den Lösungsansatz nach dessen Angemessenheit und äußert auch, bei welchem besondere Impulse, Dynamiken und Reaktionen (auch emotional) festgestellt werden.

Der/die Ratsuchende teilt mit, wie der Fall weiter bearbeitet wird.

Die Berater hören zu und reflektieren still die vom Ratsuchenden akzeptierten Hypothesen, Lösungen und Begründungen dazu.

8 Austausch: Der/die Ratsuchende und das Beratungsteam sprechen darüber, wie sie sich fühlen und welche persönlichen Anmerkungen noch ausgetauscht werden sollten. Das angewandte Schema der Kollegialen Beratung wird besprochen und bewertet. Hieran kann sich ein Abschluß-Blitzlicht ebenso anschließen wie ein Feedback.

Immer sollte der/die Moderatorin einen Dank an alle Beteiligten aussprechen!

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Ablaufschema zur Kollegialen Fallberatung

(Heilsbronner Modell)

Zeit Methode Ratsuchender Beratende Gruppe Regeln/Stichworte
5′ Rollen-verteilung Wer bringt den Fall ein? Wer berät, wer moderiert?
5′ Vorstellung des Falls beschreibt die Situation und formuliert eine Fragestellung hört zu und macht sich Notizen noch nicht nachfragen!
15′ Befragung antwortet differenziert interviewt den Ratsuchenden nur Verständnis- und Informationsfragen, keine Probleminterpretationen!
10′ Hypothesen geht aus der Runde und hört zu berät sich: es werden Hypothesen, Vermutungen, Eindrücke geäußert noch keine Lösungen entwickeln!
5′ Stellung-nahme kehrt zurück, ergänzt und korrigiert hört zu und korrigiert ggf. die Aufnahme ihrer Hypothesen keine Diskussionen!
10′ Lösungs-vorschläge geht aus der Runde, hört intensiv zu und macht sich Notizen jeder sagt (oder schreibt auf), was er anstelle des Ratsuchenden tun würde keine Diskussionen!
10′ Entscheidung teilt mit und begründet in der Runde, welche Hypothesen angenommen werden und welche Vorschläge er/sie umsetzen möchte hört zu keine Diskussionen!
5′ Austausch äußert, wie es ihm/ihr geht ‚Was nehme ich mit aus d. Gespräch?‘ u. persönliche Anmerkungen Anregungen und Verbesserungsvorschläge für das Schema

Quelle: Haug-Benien, R. (1998): Kollegiale Beratung – Ein Fall nicht nur für zwei. hiba transfer, Ausgabe III-1998. heidelberger institut beruf und arbeit, S. 6

 

Von Ich zum Wir

Gruppenprozesse im Arbeitsalltag des Ausbilders

Einleitung

Seit  etwas mehr als 5 Jahren bin ich bei verschiedenen Bildungsträgern mit der Ausbildung im Bereich Farbtechnik betraut. Zu den verschiedenen Maßnahmen in denen ich tätig bin, gehören die Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen (BaE),  die berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme (BvB) und zu guter Letzt auch die integrative Reha-Ausbildung. In dieser Tätigkeit habe ich einen umfassenden Einblick in die vielfältigen gruppendynamischen Prozesse. Weiterlesen

Konzept zur Durchführung eines Interventionscamps

Eine Gruppe von Auszubildenden hat in der Gesellenprüfung im Sommer 2009 in jeweils einem Teil der Prüfung  (praktisch/theoretisch) keine ausreichenden Leistungen erbracht und deshalb das Prüfungsziel nicht erreicht. Da die Vorbereitung auf die Prüfung fachlich sehr intensiv durchgeführt wurde, ist die Annahme zu treffen, dass die Misserfolge sehr individuelle Ursachen haben die auf der persönlichen Ebene des jeweiligen Auszubildenden zu suchen sind. So ist zum Beispiel ein Auszubildender  der vor Ort in den Übungskabinen sichere Leistungen erbracht hat in der praktischen Prüfung durchgefallen.

Da sich der Zugang auf der persönlichen Ebene trotz gut ausgeprägter Beziehung  „Ausbilder/Pädagoge – Auszubildender“  in der Ausbildungsstätte sowohl zeitlich, als auch im gruppendynamischen Kontext schwierig gestaltet, ist geplant in einen dreitägigen Interventionscamp in einer einflussarmen Umgebung die Misserfolge zu bearbeiten und neue Handlungskonzepte mit den Auszubildenden zu entwickeln. Weiterlesen

Computer und Internet im Zeitalter der Globalisierung

Globalisierung

Unter Globalisierung wird die Veränderung der Weltwirtschaft verstanden, die zu mehr länderübergreifenden Transaktionen führt. Auch im kulturellen und gesellschaftlichen Bereich findet eine Globalisierung statt.

Verschiedene Ansätze,

  • Globalisierung ist ein uralter Trend, dieser Integrationsprozess ist so alt wie die Menschheit
  • Globalisierung hat im 15. Jahrhundert mit der europäischen Expansion über die ganze Welt begonnen
  • Globalisierung ist ein ganz neues Phänomen, das in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg entstand

Karl Marx und Friedrich Engels beschreiben 1848 in „Das kommunistische Manifest“  das grenzenlose Ausdehnungsstreben des Weltmarktes.

Für weitere Ausführungen gerade im Kontext von Kausalitäten und Dependenzen werde ich dem Ansatz des neuen Phänomens folgen.

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Beziehung (s) Weise

Entstehen und Wirken von Beziehung nach Rogers und Moor

Vorwort und Danksagung

Mein ganzes inneres Wirken erwies sich als eine lebendige Heuristik, welche, eine unbekannte geahnte Regel anerkennend, solche in der Außenwelt zu finden und in die Außenwelt einzuführen trachtet. (Johann Wolfgang von Goethe)

Etwas für mich wesentliches konnte ich schon vor einer konkreten Festlegung auf das Thema meiner Arbeit erfahren. Sehr häufig habe ich mich dazu verleiten lassen eine Kritik an etwas aufzubauen um dann den Versuch zu unternehmen diese Kritik haltbar zu etablieren. Weiterlesen

Das Korsett

Einst aus einem geboren ohne selber eines zu tragen,
weiß ich heute, es ist immer so.

Man erblickt das Licht der Welt ganz ohne ein Korsett.

Umgeben von Korsetten und trotzdem frei und unbefangen,
voller Tatendrang und Entdeckergeist war in dieser Welt fast alles möglich.

Wie Münchhausen sich aus dem Sumpfe zog,so lernte ich das Laufen. Weiterlesen